Franz Steiner Verlag, 1996.
Aristoteles hat das Geschlechterverhältnis unter biologischer, philosophischer und politisch-ethischer Perspektive analysiert. Seine Sicht, die durch die positive Wuerdigung der Differenz der Geschlechter und ihre gegenseitige Ergänzung bestimmt ist, setzt die Autorin von der Anschauung Platons ab: Sein Plädoyer fuer Gleichheit ist politisch motiviert und basiert auf seiner Forderung, Frauen zu den als Norm gesetzten männlichen Fähigkeiten zu erziehen. Vor dem Hintergrund der modernen feministischen Diskussion um Gleichheit und Differenz gelangt die Autorin zu einer neuen Bewertung des bisher meist als äfrauenfeindlichô kritisierten Aristoteles. Epikureismus und Ältere Stoa thematisieren das Geschlechterverhältnis kaum noch auf theoretischem Niveau, sondern konzentrieren sich auf lebenspraktische Fragen.