Franz Steiner, 1966. — 365 S.
Die Mumienporträts aus der Römerzeit des alten Ägypten (1.-3. Jh. n. Chr.) sind die einzige erhaltene ausreichend umfangreiche Werkgruppe dieser Kategorie. Sie verweben die tausendjährigen Bräuche ägyptischer Bestattungsbilder mit den ausgefeilten Techniken des Hellenismus und dem Realismus, der für römische Bilder charakteristisch ist, und präsentieren uns nicht nur Schönheit, die aus perfekter Meisterschaft hervorgeht, sondern auch das gesellschaftliche Gesamtbild dieser Ära mit all ihren Altersgruppen und sozialen Kategorien. Die Gemälde werden mit Enkaustik hergestellt - Malen mit in geschmolzenem Wachs gelösten Pigmenten, seltener mit in Eigelb gelösten Temperafarben. Die meisten dieser Porträts wurden in Hawara (Crocodilopolis) in der Fayum-Oase und in Antinopolis (Sheikh Ibada) in Zentralägypten gefunden, aber kleinere Gruppen von Exemplaren sind von Saqqara, Memphis, Theben, Ahmim (Panopolis), Philadelphia-Rubayat), El Hibe, Marina el Alamein und anderswo. Heute werden sie in vielen der großen Museen der Welt aufbewahrt.