Brandt H. Wird auch silbern mein Haar. Eine Geschichte des Alters in der Antike

München: Verlag C.H.Beck, 2002. — 293 S.Alt werden möchten die meisten von uns - alt sein hingegen kaum jemand. Da aber in unserer Kultur, in der das Idol der Jugendlichkeit wie ein goldenes Kalb umtanzt wird, immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen, wird täglich die Frage drängender, wie wir mit dem Altwerden umgehen - welche Möglichkeiten, Hoffnungen und Ängste wir damit verbinden.
Hartwin Brandt lädt mit seinem faszinierenden Buch ein, sich diesem zentralen Thema des Menschseins behutsam aus einiger zeitlicher Distanz zu nähern. Er zeigt in eindrucksvollen Bildern und Texten, wie sehr das Alter Griechen und Römer in ihrer über eintausendjährigen Geschichte beschäftigt hat. Sein Werk öffnet den Blick für die ganze Bandbreite der Fragen und ebenso für die Fülle der Antworten, die man in der klassischen Antike bei der Auseinandersetzung mit dem Alter gestellt und zu finden versucht hat: die Erkenntnis der Sterblichkeit und der Wunsch nach ewiger Jugend, die Erfahrung der Hinfälligkeit und das Bemühen, durch vernünftige Lebensführung die körperlichen und geistigen Kräfte zu erhalten, das Erlebnis der Entwürdigung und das Streben, sich gesellschaftliche Anerkennung auch im Alter zu sichern. Um diese zentralen Themen kreisen die - häufig überraschend modern anmutenden - Texte von Dichtern, Staatsmännern und Philosophen. Doch auch viele zeitgenössische Maler und Bildhauer haben dem Alter Kunstwerke gewidmet, die Hartwin Brandt in diesem Buch vorstellt, einordnet und erklärt. So entsteht eine facettenreiche, dichte Kultur- und Sozialgeschichte des Alters in der Antike, die erhellt, welche Antworten einst das Individuum, die Gesellschaft, aber auch beispielsweise das frühe Christentum auf die Herausforderungen des Alterns fanden.600dpi (текстовой слой, интерактивное оглавление).