Stuttgart: Verlag von W. Spemann, 1912. — XX, 228 s.
Im vorliegenden Buch ist; die astronomische Berechnung der Ent stehungszeit der Apokalypse die Hauptsache. Diese neue Methode der Zeitbestimmung, angewendet auf ein altes Buch, führte zu einem ganz unerwarteten Ergebnis. Das Jahr, der Tag, ja, sogar die Stunde der Johanneischen Beobachtung erschienen mit astronomischer Genauigkeit berechnungsfähig. Als Folge hieven ergab sich das weitere Resultat, dass die Apokalypse von dem berühmten Gegner des byzantinischen politisch-religiösen Absolutismus Johannes von Antiochien, Chrysostomusgenannt, verfasst werden ist. Sollte aber der Leser diese letzte Folge rung nicht annehmen und einen anderen Verfasser suchen wollen, so ist das für die Frage selbst ohne Bedeutung. Jedenfalls wird er ihn in dem gleichen Jahr 395, das uns die astronomische Berechnung geliefert hat, suchen müssen. So lange diese Berechnung nicht umgestossen ist — und dies wird nach den Prüfungsrechnungen der Herren Astronomen M. M. Kamensky und N. M. Liapin von der Sternwarte in Pulkowa (bei St. Petersburg) kaum zu erwarten sein — bleibt das Fundament der vorliegenden Untersuchung, und mit ihm würden auch alle wesent lichen Folgerungen aus jener Zeitangabe bestehen bleiben. Einen anderen Verfasser der Apokalypse wird der Leser für jene Zeit nicht finden. Kleine Nebensächlichkeiten, über die man streiten kann, sind für mich belanglos. Ich bin bereit, solche bei der ersten Widerlegung fallen zu lassen; das Buch wird dadurch keine Einbusse erleiden.